Erfahrungsberichte
Internationale Fachkräfte berichten über ihren Start in der TRK. Sie planen einen beruflichen (Neu-) Start in der TechnologieRegion Karlsruhe? Lesen Sie auf dieser Seite, wie internationale Fachkräfte aus Indien, Serbien, Pakistan, Spanien, Kolumbien und Kamerun ihren Start in der TRK gemeistert haben - fünf ganz persönliche Erfahrungsberichte.
- Shital Khaladkar
- Vesna Prelevic
- Dr.-Ing. Saquib Sarfraz
- Iñigo Sesar
- Elsa Martínez Uribe
- Sylvain Djikam Tchale

Softwareentwicklerin aus Indien
Unsere Kinder wachsen hier in Karlsruhe ganz selbstverständlich mit drei Sprachen auf: mit Deutsch, Englisch und Marathi, unsere Muttersprache. Ermöglicht wird uns das durch die Europäische Schule Karlsruhe. Ihretwegen sind wir vor der Einschulung unseres Sohnes nach Karlsruhe gezogen. Das war meinem Mann und mir sehr wichtig, denn wir wissen nicht, wohin uns sein Job in der Zukunft noch führt. Deswegen bin ich froh, dass unser Sohn hier zur Schule gehen kann.
Jetzt, wo seine kleine Schwester in den ESK-Kindergarten geht, bin ich Working Mum und arbeite wieder halbtags in der IT-Branche. Außerdem mache ich ein berufsbegleitendes Masterstudium. Das alles wäre ohne eine zuverlässige Ganztagsbetreuung überhaupt nicht denkbar! Alleine deswegen würde ich mich jederzeit wieder für Karlsruhe entscheiden.
Den Wald und den Schlossgarten liebe ich besonders an der Stadt. Als Softwareentwicklerin gefällt mir natürlich auch das technische Flair ─ das ZKM, das KIT... Und wir sind hier gut aufgenommen worden. Zum Beispiel hat uns ein Kollege meines Mannes unsere Wohnung in der Waldstadt vermittelt. Besser hätten wir es gar nicht treffen können. Aber wir haben auch weniger schöne Erfahrungen in Deutschland gemacht, muss ich sagen. Zum Beispiel mit Vermietern: zunächst haben wir in einer Wohnung viel zu viel bezahlt. Jetzt sind wir Mitglieder in einem Mieterverein. Die Beratung ist sehr hilfreich, wenn man sich nicht so auskennt. Ich kann nur jedem, der neu in Deutschland ist, raten, solche Möglichkeiten wahrzunehmen. Dann funktioniert der Alltag einfach besser.

Internistin aus Serbien
Schon während meines Medizinstudiums in Serbien habe ich gehört, dass es in Deutschland an Ärzten fehlt. Die Option, dort zu arbeiten, fand ich sehr interessant, also habe ich am Goethe Institut in Novi Sad angefangen Deutsch zu lernen.
Als ich mein Examen dann hatte, wollte ich unbedingt in Deutschland arbeiten und habe mich gezielt bei einigen Kliniken beworben. Um mein Deutsch weiter zu verbessern - die Sprache muss man einfach beherrschen, wenn man mit Patienten arbeitet - habe ich während meines Urlaubs einen Intensivkurs an der Volkshochschule in Karlsruhe besucht. Genau zu dem Zeitpunkt hat das Klinikum Karlsbad Langensteinbach, also ganz in der Nähe, auf meine Bewerbung reagiert. Was soll ich sagen? Der Rest ist Geschichte... Nach mittlerweile zwei Jahren in Karlsbad kann ich sagen: Das war ein glücklicher Zufall.
Weil die Gleichwertigkeit meines Studiums noch nachgewiesen werden musste, habe ich zunächst als Hospitantin gearbeitet und mich auf meine Prüfung vorbereitet. Das war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt: Als ich die Prüfung erfolgreich abgelegt hatte, bekam ich eine deutsche Approbation ausgestellt. Jetzt kann ich ganz regulär als Ärztin in Deutschland arbeiten.
In dem Anerkennungsprozess hat mich das Klinikum aktiv unterstützt. Überhaupt bin ich hier sehr gut aufgenommen worden! Es gibt z.B. auch einen Deutschkurs für Ärzte im Haus, denn wir sind viele internationale Kollegen. Da ist das Einleben auch gleich viel leichter, finde ich. Einen Kulturschock habe ich eigentlich gar nicht erlebt. Das geht bei mir einfach so Schritt für Schritt. Mein nächstes Projekt ist mein Führerschein. Den muss ich auch noch umschreiben lassen...

Wissenschaftler aus Pakistan
Die TechnologieRegion Karlsruhe ist für mich ein Tor zu Europa! In einer Stunde Fahrtzeit kann man die unterschiedlichsten Orte erreichen: Frankreich - mit dem schönen Elsass -, die Schweiz, und natürlich den Schwarzwald und die Pfalz. Das ist wunderbar! Dazu kommt die sehr hohe Lebensqualität in der Region. Hightech trifft Lebensart – das trifft es genau!
Ich habe ja den Vergleich. Als Wissenschaftler bin ich viel herum gekommen: neben Pakistan habe ich mit meiner Familie auch eine Zeit lang in Großbritannien gelebt, und meine Promotion habe ich in Berlin gemacht. Aber nur Karlsruhe ist zu unserer zweiten Heimat geworden.
Nach Karlsruhe kam ich wegen einer Stelle am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Obwohl ich eine sehr gute Position an meiner Universität in Pakistan hatte, wusste ich sofort, dass ich mich bewerben will, als ich die Ausschreibung las. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit Mensch-Computer-Interaktion. Die Arbeitsbedingungen für dieses Wissenschaftsgebiet sind hier ideal. Die Förderstrukturen in Deutschland sind einmalig – als Wissenschaftler habe ich hier einfach mehr Möglichkeiten. Da ich forsche, lehre und wissenschaftliche Arbeiten betreue, ist meine Tätigkeit am KIT sehr vielseitig. Diese Abwechslung genieße ich sehr.
Jetzt bin ich seit über zwei Jahren hier, und die Zeit ist unglaublich schnell vergangen. Dass meine Familie, meine Frau und unsere drei Kinder, zunächst nicht direkt mit mir nach Deutschland einreisen konnte, war etwas lästig. Das Verfahren zum Familiennachzug ist recht aufwändig gewesen. Aber als das geschafft war, war für uns schnell klar: hier wollen wir bleiben!

Student der Elektrotechnik aus Bilbao
Ein Fahrrad kaufen, das war so ziemlich das Erste, was ich gemacht habe, als ich in Karlsruhe angekommen bin. Die vielen Radwege sind für mich als Hobbyradsportler ideal ‒ kein Vergleich zu Bilbao. Dann habe ich auf dem Rad meine neue Umgebung erkundet. Die Fächerstruktur der Stadt fasziniert mich total! Naja, von einem Ingenieur erwartet man auch nichts anderes, oder?
Genauer mache ich meinen Master in Elektrotechnik und bin gerade am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Austauschstudent. Hierher gekommen bin ich wegen des super Rufs der Uni. Und an meiner Hochschule zuhause, der Universität des Baskenlandes, haben Kommilitonen von mir, die hier schon ein Erasmussemester absolviert haben gesagt: das musst du unbedingt machen!
In Karlsruhe eine Wohnung zu finden, war richtig schwierig. Da war ich zwischenzeitlich echt verzweifelt und dachte ich muss das Semester über im Hostel wohnen. Am Schluss ist aber alles gut gegangen, und ich habe eine WG in der Südstadt gefunden. Zum Glück!
Ansonsten war der Empfang hier sehr warm: das KIT kümmert sich super um uns Austauschstudierende. Besonders in den ersten Wochen war das sehr hilfreich. Der von Studierenden betriebene Arbeitskreis Erasmus und die Leute vom International Students Office haben einen super Job gemacht. Lauter Veranstaltungen, Partys und Ausflüge - da kommt kein Heimweh auf!
Wenn ich erst meinen Master in der Tasche habe, kann ich mir gut vorstellen, hierher zu kommen und einen Job zu suchen. Für einen Ingenieur gibt es einfach so viele spannende Firmen in der TRK. Da nimmt man auch das deutsche Wetter in Kauf...

Absolventin aus Kolumbien
Als ich in die Region kam, war das – wie sagt man hier in Deutschland? – ein Sprung ins kalte Wasser. In meiner Heimat, in Kolumbien, ist vieles doch ganz anders. Ich habe zuvor nie in Deutschland gelebt. Mein Mann ist Deutscher, und nach unserer Hochzeit bin ich ihm hierher gefolgt. Durch ihn habe ich die Kultur schon ein wenig kennengelernt, aber hier zu leben ist dann doch etwas ganz anderes.
Baden-Baden bedeutet für mich einen Neustart. Vor allem im Job. Deshalb habe ich über die letzten Monate einen Sprachkurs für berufsbezogenes Deutsch gemacht. Ich habe neben der Sprache auch viel über das Berufsleben in Deutschland gelernt – über Verträge, Steuern und alles, was man so wissen muss. Das hat mir sehr geholfen.
Ein vierwöchiges Praktikum war Teil des Kurses. Dafür mussten wir uns selbst um eine Stelle kümmern. Das war ein super Training! Der Kurs ist bald zu Ende und jetzt weiß ich, dass ich es schaffen kann. Ich fühle mich bereit, mir hier einen Job zu suchen.
Wir wollen gerne in der Region bleiben, denn in Baden-Baden haben wir uns gut eingelebt, und wir fühlen uns hier wohl. Die Stadt hat eine ganz besondere Atmosphäre. Und alles ist so schick – selbst im Bus treffe ich Damen, die aussehen wie die Queen.

Maschinenbauingenieur aus Kamerun
Als leidenschaftlicher Maschinenbauer war mir schon als Gymnasiast in Kamerun klar, dass ich einmal nach Deutschland gehen wollte. Für uns Kameruner ist Deutschland der Maschinenbau-Weltmeister schlechthin. So wagte ich mich ausgerechnet im Januar vom warmen Afrika ins eisige Deutschland, um zunächst einen Sprachkurs zu besuchen. Eine wichtige Grundlage für meinen weiteren Werdegang. Nach sechs Monaten folgte das Vorpraktikum.
In der Zwischenzeit waren Zulassungsbescheide einiger Universitäten eingetroffen. In Karlsruhe fand ich sehr schnell eine Unterkunft. Somit war die Entscheidung für Karlsruhe relativ einfach und richtig. Die bis dahin von vielen neuen Bekannten und Familien demonstrierte Hilfsbreitschaft sollte noch übertroffen werden. Sowohl inner- als auch außerhalb der Hörsäle der Universität Karlsruhe (Heute KIT).
Während meines Maschinenbaustudiums lernte ich auch meine Frau kennen. Nach meinem Studienabschluss beschlossen wir, in Karlsruhe zu bleiben. Sowohl die beruflichen Möglichkeiten als auch der bunt gemischte Charakter der Bevölkerung und die tolle geografische Lage mit viel Sonne und Wärme sowie der Nähe zu Frankreich waren für uns unwiderstehlich. Auch unsere Tochter scheint mit dieser Wahl zufrieden zu sein.
Inzwischen bin ich als Maschinenbauingenieur in der Konstruktion der Mann + Hummel GmbH tätig und lebe seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Region. Die Offenheit der Menschen hier schätze ich sehr. Sicherlich gab es nicht ausschließlich positive Erfahrungen oder Begegnungen. Meinen vielen deutschen und ausländischen Freunden gegenüber wäre es unfair, sich nur darauf zu konzentrieren. Wenn ich aus dem Erlebten und Erreichten jedoch Bilanz ziehe, ist diese auf jeden Fall durchweg positiv.